Guten Tag, die Gefaehrdungen im Internet nehmen stetig zu - das ist eines der Ergebnisse des BSI-Lagebildes zur IT-Sicherheit fuer das vierte Quartal 2007. Zwar waren weniger E-Mails mit schaedlichen Dateien im Netz unterwegs, dafuer stieg die Zahl von Webseiten, die Schaedlinge verbreiten. Ausserdem nahm sowohl die Zahl der Spam-Mails als auch die Gefaehrdung durch Bot-Netze weiter zu. Mehr Infos dazu gibt es auf der BSI-Webseite [http://www.bsi.de/literat/lagebericht/index.htm]. Weitere aktuelle Meldungen rund um die Sicherheit im Internet finden Sie wie immer in unserem Newsletter. Spannende Lektuere und sichere Stunden im globalen Netz wuenscht Ihnen Ihr BUERGER-CERT-Team
1. Trojaner im Anmarsch: Spam-Mails locken mit kostenlosen Bildschirmschonern 2. Gefaehrliche Umleitung: Online-Kriminelle missbrauchen vertrauenswuerdige Webseiten zur Schadcodeverbreitung 3. Ausgespaeht: Flash-Funktionen ermoeglichen Datenspionage bei eBay-Auktionen 4. Absturzgefaehrdet: RealPlayer weist Schwachstelle auf 5. Wieder ein Leck: Sicherheitsluecke im VLC Mediaplayer 6. Heimtueckisch: Download-Manager laedt Trojanische Pferde 7. Unbedingt updaten!: Microsoft schliesst kritische Luecken in Office-Programmen 8. Ein Patch kommt selten allein: Apple schliesst 46 Sicherheitsluecken 9. Schnell patchen!: F-Secure stellt Updates fuer mehrere Produkte bereit 10. Damit die Sonne wieder scheint: Sicherheitsluecken in SUN Java geschlossen 11. Provider muessen nachruesten: Online-Kriminelle umgehen vermehrt Spam-Schutz von E-Mail-Diensten
1. STOERENFRIEDE: Spam-Mails locken mit kostenlosen Bildschirmschonern
Trojaner im Anmarsch Online-Kriminelle verbreiten derzeit E-Mails, in denen vermeintliche 3D-Bildschirmschoner zum kostenlosen Download angeboten werden. Dies meldet das IT-Sicherheitsunternehmen Sunbelt Software [http://www.sunbelt-software.com/]. Die Mails mit dem Betreff "Best screensaver for you" werben mit extrem realistisch wirkenden 3D-Motiven, die der Empfaenger ueber die angegebenen Webseiten herunterladen koenne. Folgt man jedoch einem der aufgefuehrten Links und klickt eine der Dateien an, wird ein Trojanisches Pferd auf dem Rechner installiert. Dieses laedt weitere Schadsoftware aus dem Netz nach. Empfaenger sollten die Mails umgehend loeschen und keinesfalls weiterleiten. Ausserdem sollte der Antivirenschutz stets auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Mehr Infos zu Trojanischen Pferden gibt es auf der BSI-FUER-BUERGER-Seite [http://www.bsi-fuer-buerger.de/viren/04_04.htm].
2. STOERENFRIEDE: Online-Kriminelle missbrauchen vertrauenswuerdige Webseiten zur Schadcodeverbreitung
Gefaehrliche Umleitung Online-Betrueger missbrauchen derzeit bekannte Webseiten, um schaedliche Software im Netz zu verbreiten, berichtet die IT-News-Seite Heise [http://www.heise.de]. Dazu genuegt es, wenn der Nutzer Links aus Suchergebnissen von Suchmaschinen anklickt. Die Online-Kriminellen manipulieren die angegebenen Suchergebnisse, so dass der Nutzer auf eine praeparierte Webseite umgeleitet wird, wenn er auf den Ergebnis-Link klickt. Auf den Seiten werden zu Phishing-Zwecken private Daten ausspioniert oder vermeintliche Videocodecs und Antispyware zum Download angeboten. Laedt der Nutzer diese Dateien jedoch herunter und fuehrt sie aus, installiert sich ein Trojanisches Pferd auf den PC. Betroffen sind unter anderem Webseiten wie ZDnet Asia sowie Webauftritte von US-Universitaeten und US-Behoerden.
3. STOERENFRIEDE: Flash-Funktionen ermoeglichen Datenspionage bei eBay-Auktionen
Ausgespaeht Die Verbraucherschutzseite falle-internet.de [http://www.falle-internet.de] berichtet von einer Schwachstelle, ueber die Angreifer private Daten von eBay-Anwendern ausspionieren koennen. Dazu genuegt das Anschauen einer manipulierten Auktion als angemeldeter Nutzer. Ueber praeparierte Flash-Animationen, die in dem Angebot eingebunden sind, koennen die Betrueger dann Name, Adresse sowie weitere private Informationen ausspaehen. Ausserdem koennen mithilfe eines manipulierten Log-In-Formulars die Anmeldedaten des Nutzers ausgelesen werden. Anwendern wird geraten, Flash zu deaktivieren.
4. STOERENFRIEDE: RealPlayer weist Schwachstelle auf
Absturzgefaehrdet Ueber eine Sicherheitsluecke im RealPlayer ist es Angreifern moeglich, den Browser des Nutzers zum Absturz zu bringen. Moeglicherweise laesst sich die Schwachstelle auch ausnutzen, um schaedliche Software auf fremde Rechner zu schleusen. Dies berichtet die IT-News Seite Heise [http://www.heise.de]. Dazu genuegt es, mit dem Internet Explorer eine manipulierte Webseite zu besuchen, die ActiveX-Elemente enthaelt. Einen Patch, der das Problem beseitigt, gibt es bislang nicht. Das Buerger-CERT raet Anwendern, generell Aktive Inhalte zu deaktivieren.
5. STOERENFRIEDE: Sicherheitsluecke im VLC Mediaplayer
Wieder ein Leck Ueber eine Schwachstelle im VLC Mediaplayer ist es Online-Kriminellen moeglich, mithilfe von manipulierten Untertitel-Dateien schaedliche Software auf fremden Computern auszufuehren. Betroffen sind die Versionen 0.8.6c bis einschliesslich der erst kuerzlich veroeffentlichten Version 0.8.6e. Ein Update, das den Fehler beseitigt, wurde bisher noch nicht veroeffentlicht. Nutzern wird geraten, keine Multimedia-Dateien aus nicht vertrauenswuerdigen Quellen zu oeffnen, da Untertitel-Dateien automatisch geladen werden. Sobald ein Patch bereit steht, sollte dieser umgehend installiert werden.
Heimtueckisch Wie das IT-Sicherheitsunternehmen Kaspersky [http://www.kaspersky.com/de/] meldet, schleuste der Download-Manager FlashGet fuer Windows zehn Tage lang Trojanische Pferde auf die Rechner der Nutzer. Offenbar hatten Cyberkriminelle die Webseite des Herstellers gehackt und die Schadsoftware dort eingeschmuggelt. Dies hatte zur Folge, dass FlashGet die schaedlichen Dateien automatisch auf die PCs der Anwender lud. Der Fehler wurde mittlerweile behoben. Betroffen waren alle FlashGet-Versionen 1.9.xx. Anwender sollten auf jeden Fall den Rechner auf Viren ueberpruefen und das FlashGet-Verzeichnis nach den schaedlichen Dateien inapp4.exe, inapp5.exe und inapp6.exe durchsuchen. Das Buerger-CERT empfiehlt, beim Download von Programmen aus dem Internet generell Vorsicht walten zu lassen.
7. SCHUTZMASSNAHMEN: Microsoft schliesst kritische Luecken in Office-Programmen
Unbedingt updaten! An seinem monatlichen Patch-Day hat Microsoft vier Updates veroeffentlicht, die insgesamt 12 kritische Sicherheitsluecken in MS Office beseitigen. Ueber die Schwachstellen ist es Angreifern beispielsweise moeglich, schaedlichen Code auf fremde Computer zu schleusen. Dazu genuegt unter anderem der Besuch einer praeparierten Webseite oder das Oeffnen eines per E-Mail zugesendeten Excel-Dokuments. Nutzer sollten die Updates MS08-14 bis MS08-17 schnellstmoeglich einspielen. Dies geschieht am einfachsten ueber die Windows-Update-Webseite [http://windowsupdate.microsoft.com]. Auch fuer die Office-Versionen 2004 und 2008 fuer Mac OS X-Systeme stellt Microsoft Patches zur Verfuegung. Anwender sollten diese umgehend von der Herstellerseite [http://www.microsoft.com/downloads] herunterladen und installieren.
8. SCHUTZMASSNAHMEN: Apple schliesst 46 Sicherheitsluecken
Ein Patch kommt selten allein Apple beseitigt mit seinem Update 2008-002 insgesamt 46 Schwachstellen in verschiedenen Anwendungen. Viele der Sicherheitsluecken ermoeglichten es Angreifern bislang, schaedliche Software auf fremde PCs zu schleusen - beispielsweise ueber praeparierte E-Mail-Anhaenge. Betroffen sind beispielsweise die Application Firewall, das Appkit, der Help Viewer sowie in Mac OS X integrierte Programme von anderen Anbietern wie Clam AV, Apache oder Kerberos. Ausserdem schliesst der Hersteller 13 Schwachstellen in Apple-Safari. Sofern Anwender die automatische Update-Funktion aktiviert haben, erhalten sie die Patches automatisch.
9. SCHUTZMASSNAHMEN: F-Secure stellt Updates fuer mehrere Produkte bereit
Schnell patchen! F-Secure hat verschiedene Schwachstellen in seinen Virenscannern beseitigt. Ueber die Sicherheitsluecken war es Online-Kriminellen bislang moeglich, Schadprogramme auf fremden Rechnern auszufuehren oder Komponenten zum Absturz zu bringen. Dazu genuegt das Oeffnen von praeparierten Archivdateien. Das Buerger-CERT raet Nutzern dazu, die bereit gestellten Updates umgehend einzuspielen. Die Produkte F-Secure Messaging Security Gateway, Internet Security sowie Mobile Anti-Virus werden ueber das automatische Update aktualisiert. Alle anderen betroffenen Antivirusloesungen muessen manuell auf den aktuellen Stand gebracht werden. Eine Liste mit allen Updates steht bei F-Secure [http://f-secure.com/security/fsc-2008-2.shtml] zum Download bereit.
10. SCHUTZMASSNAHMEN: Sicherheitsluecken in SUN Java geschlossen
Damit die Sonne wieder scheint Ueber Schwachstellen in der SUN Java Laufzeitumgebung und in SUN Java Webstart ist es Angreifern unter anderem moeglich, Schadcode auf fremde Rechner zu schleusen oder Sicherheitseinstellungen zu umgehen. Betroffen sind JDK und JRE bis einschliesslich Version 6 Update 4, JDK und JRE bis einschliesslich Version 5.0 Update 14 sowie SDK und JRE bis einschliesslich Version 1.4.2 Update 16. Das Unternehmen stellt Updates zur Verfuegung, welche die Probleme beseitigen. Sie stehen beim Hersteller [http://java.sun.com] zum Download bereit.
11. PRISMA: Online-Kriminelle umgehen vermehrt Spam-Schutz von E-Mail-Diensten
Provider muessen nachruesten Cyberkriminellen gelingt es immer haeufiger, den Spam-Schutz von E-Mail-Diensten zu umgehen. Dies berichtet das IT-Sicherheitsunternehmen MessageLabs [http://de.messagelabs.com/] in seinem Intelligence Report fuer den Monat Februar. Viele E-Mail-Anbieter nutzen das so genannte "Captcha"-Verfahren (Completely Automated Public Turing test to tell Computers and Humans Apart, zu Deutsch etwa: Vollautomatischer Turing-Test, um Computer und Menschen zu unterscheiden), um sich vor Missbrauch zu schuetzen. Bei diesem Verfahren wird beispielsweise eine Zahlenfolge angegeben, die der Nutzer manuell eintippen muss, bevor er sich auf einer Seite registrieren kann. Cyberkriminelle wenden nun Techniken an, um die Captcha-Abfrage zu umgehen und nutzen ihre Bot-Netze dazu, um massenweise E-Mail-Konten anzulegen. Diese werden anschliessend zum Spam-Versand eingesetzt. Laut MessageLabs werden 4,6 Prozent der Spam-Mails ueber Webmail-Dienste verschickt. Den weitaus groessten Anteil nimmt dabei Yahoo Mail mit 88,7 Prozent ein. Der Anteil der Spam-Mails ueber Google G-Mail hat sich seit Januar von 1,3 Prozent auf 2,6 Prozent verdoppelt. E-Mail-Provider muessten daher auf lange Sicht umdenken, um ihre Dienste wirksam vor Missbrauch zu schuetzen.
Heute ----------------------------------------------------
Jede Medaille hat zwei Seiten: T-Online hat die Schutzmaßnahmen nach eigenen Angaben "optimiert".
1. Damit erhalten Sie ab sofort wesentlich weniger unerwünschte Werbe-E-Mails, besser bekannt als Spam,
2. dafür aber kann die eine oder andere E-Mail im Netz des Spamfilters hängen bleiben.
Nachdem sich bereits zahlreiche Kunden beschwert haben, hat T-Online für Kunden, die Schwierigkeiten beim Empfang bestimmter Mails haben, ein eigenes Service-Forum eingerichtet.
Haben auch Sie Probleme mit Ihrem E-Mail-Konto bei T-Online, so rufen Sie das Service-Forum unter diesem Link auf!
Sturm Wurm verbreitet April Scherzmails ------------------------------------------
Das bekannte Sturm-Wurm Botnetzwerk verschickt derzeit massenweise April-Scherzmails und reagiert damit auf den heutigen 01.April wo reihenweise allerdings ungefährliche scherzhafte Mails in den Postfächern der Anwender eintreffen. Die aktuellen Mails des Wurms verbreiten sich mit den Betreffzeilen "Today s Joke", "Happy April Fool's Day" oder "Gotcha! April Fool!" und anderen Betreffs im World Wide Web. Wer eine solche vermeintliche Scherzmail bekommt, der sollte diese auf keinen Fall öffnen sondern diese zur eigenen Sicherheit gleich in den virtuellen Papierkorb befördern.
In den Scherzmails ist ein Link zu einer Webseite enthalten, welche eine Datei zum Download beinhaltet und etwas Witziges sein soll. Doch der Link sollte nicht angeklickt werden genauso wie die Mail selbst.
Der Sturm Wurm wird von den meisten Virenschutzprogrammen erkannt und sollte auf dem Rechner installierte Sicherheitssoftware regelmäßig aktualisierern. Die Virenschutzsoftware BitDefender erkannt den virtuellen Störenfried als Crypt.AP und wird als relativ gefährlich eingestuft.
Im Januar vergangenen Jahres zerstörte der Orkan Kyrill in Europa unter anderem auch im Sauerland einen beträchtlichen Teil der Wälder. Damals nutzten dies Cyberkriminelle um einen Wurm zu verschicken, welcher auf neue Schäden, Unfälle und ähnliches aufmerksam machte. Er wurde zum Aufbau eines der größten Botnetzwerke eingesetzt und dient vorwiegend dazu Spam, und Phishingmails zu verschicken.
Sicherheitslücke bei F-Secure: Spielen Sie unbedingt die neuesten Updates ein
Es ist einfach nur peinlich: Bei der Verarbeitung von Archivdateien sind in der Vergangenheit bereits mehrere Virenscanner ins Stolpern geraten. Sie stürzen ab oder führen schädlichen Code aus, wenn Sie eine entsprechend manipulierte Datei untersuchen.
Das Problem liegt hier meist darin, dass beim Entpacken der Archive durch Programmierfehler Pufferüberläufe auftreten. Angreifer machen sich dies immer wieder zu Nutze und schalten mit manipulierten Archiven den Virenschutz ab.
Leider haben einige Hersteller immer noch nicht aus ihren Fehler gelernt. Und so haben Sicherheitsexperten nun in Produkten von F-Secure erneut einen solchen Fehler gefunden.
Das betroffene Modul für die Verarbeitung von Archivdateien wird in allen Produkten eingesetzt. Alle Produkte von F-Secure sind daher anfällig.
Glücklicherweise stellt F-Secure bereits ein Update bereit. Falls Sie Produkte von F-Secure einsetzen, nehmen Sie das Update unbedingt zeitnah vor, um jegliche Angriffsfläche zu minimieren.
Hier erhalten Sie eine genaue Auflistung der betroffenen Software und die entsprechenden Updates.