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...........Premierenzauber der Anonymen...............
-------------------------------------------------------------------Kurt Schoon

Der M e s s e m a n n – das noch immer unbekannte Wesen

Messen haben sich zu einem Absatz- und Marketinginstrument entwickelt, das für ganze Branchen entscheidende Bedeutung besitzt. Sie sind zu einer Industrie geworden, der Groß-, Mittel- und Kleinbetriebe mit einer beträchtlichen Anzahl von Beschäftigten angehören und in denen erhebliche Umsätze gemacht werden. Für die im Messewesen tätigen Menschen allerdings scheint es schwer, auf die Frage nach dem eigenen Stellenwert, nach ihrem Berufsbild, eine Antwort zu finden. Dies läßt sich mit der Fülle der Aufgaben erklären, mit denen Messeleute täglich konfrontiert werden. Vielleicht liegt es aber auch daran, daß die Messe als Dienstleistungsunternehmen für die Wirtschaft, als Mittler am Markt, schwer zu definieren ist. Handelt es sich bei Messegesellschaften um eine „Institution"? Um ein „Unternehmen"? Um eine „Firma"? Keiner dieser Begriffe läßt die entscheidende Voraussetzung erkennen, auf der die Messegesellschaft aufbaut: das bedingungslose Engagement des Mitarbeiterteams.

Die Ursache all dieser Probleme liegt zweifellos in dem Fehlen eines klaren Berufsbildes für Messekauf leute; oder sollte man sie Messefachleute, Messespezialisten nennen? Geregelte Ausbildungspläne sind noch unbekannt, systematische Ansätze dazu sind kaum vorhanden. Zur Zeit ist es immer noch so, daß man zu einem Messemann — um einen neutralen Ausdruck zu gebrauchen — erst in jahrelangem „praktischen Wirken vor Ort" heranreift. Das ungewöhnlich breite Spektrum der verschiedenartigen Aufgaben und Voraussetzungen von Messemitarbeitern läßt sich mit üblichen Ausbildungswegen oder Tätigkeitsbeschreibuhgen nicht kennzeichnen. Es gibt praktisch keine Vergleichsmöglichkeiten.

Konzeption, Organisation und Durchführung einer Messe können nur noch von Fachleuten geleistet werden. Die Einsatzmöglichkeiten von Messemachern sollen hier am Beispiel der Düsseldorfer Messegesellschaft gezeigt werden. In anderen — auch mittleren und kleineren Veranstaltungsgesellschaften — mögen andere Bezeichnungen üblich sein; die Tätigkeitsgebiete sind aber durchaus vergleichbar: Objektleiter, -referent, Werbe-, Presse-, Protokoll-, Technischer Referent und Referent für Organisation und Verkehr. Was die Besonderheit all dieser Tätigkeiten ausmacht, ist die monate-, oft jahrelange Vorbereitung auf ein Ereignis, das dann in wenigen Tagen abläuft und das die Wunsche und Vorstellungen von Tausenden von Menschen und gleichzeitig eine konkrete wirtschaftliche Aufgabenstellung erfüllen muß. Bedenkt man dazu, daß auch die ausstellende Wirtschaft nach Fachleuten für ihre Messe- und Ausstellungsarbeit sucht, dann wird die Dringlichkeit der Forderung nach spezifischen Ausbildungsmöglichkeiten für den Messefachmann deutlich.

Dabei ist sicherlich nicht an die Schaffung einer völlig neuen Berufsgruppe zu denken. Wesentlich effizienter erscheint es, den Bereich „Messe- und Ausstellungswirtschaft" als Angebot zu einer Spezialisierung in vorhandene Ausbildungsgänge einzuarbeiten. Ansätze bestehen bereits. Zum Beispiel in dem von der AUMA Ausstellungs- und Messeausschuß der Deutschen Wirtschaft — herausgegebenen Lernprogramm „Messe und Ausstellungen". Es gäbe sicherlich aber darüber hinaus eine Vielzahl von Möglichkeiten, etwa mit Fachhochschulen, die wegen ihrer ausgeprägten Praxis-Orientierung besonders geeignet erscheinen, oder Hochschulen die Wissensvermittlung zu erweitern. Ein derartiges Projekt sollte von einer Institution getragen werden, die gleichermaßen die Belange der ausstellenden Wirtschaft als auch der Messe- und Ausstellungsgesellschaften kennt und beobachtet. Welche Institution wäre hier eher geeignet und auch aufgeschlossener als die AUMA.
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Messen und Ausstellungen müssen heute von Messe-Marketing-Fachleuten geplant, durchgeführt und verfolgt werden — auf der Ausstellerseite ebenso wie auf der Seite der Messegesellschaften. Es wird daher Zeit, eine konzeptionelle und systematisch planbare Aus- und Weiterbildung zu schaffen.

Objektleiter: Die Aufgabe des Objektleiters beginnt mit dem Entwurf des Durchführungskonzeptes. Auf der Basis dieses Konzeptes wird der Etat für ein Objekt erstellt, den der Objektleiter im weiteren Verlauf zu überwachen und zu verantworten hat. Während der Laufzeit einer Messe bleibt der Objektleiter Ansprechpartner sowohl für sein Team als auch für die Aussteller. Ihm obliegt nicht nur die Beobachtung von Konkurrenzmessen, sondern auch die Durchführung beispielsweise von Pressekonferenzen oder Präsentationen im In- und Aus
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ZEITmagazin ZEIT Geschichte
Ausgabe 06/2008

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